Hochzeitsreise
Auf dieser Seite halten wir euch auf dem Laufenden und ihr könnt uns auch
per E-Mail erreichen:
hochzeitsreise@hochzeitsgala.ch
Cairns |
Dienstag,
9. November 2004
Flug nach Sydney. In der
Ankunftshalle hat es einen Schalter für Unterkunft und Transport. Da wir noch
kein Hotel haben, denken wir, warum nicht mal auf diese Weise eines finden? Es
stellt sich heraus, dass dies eine sehr viel bessere Idee war, als mit dem Taxi
ins Marriott zu fahren und dort abzublitzen, was mit 100%-iger Garantie passiert
wäre. Es stellt sich nämlich heraus, dass diese Woche eine weltweite
McDonald's Konferenz stattfindet, an der mehrere zehntausend Kaderleute teilnehmen und
buchstäblich jede Unterkunft im Umkreis von bis zu 3 Stunden vom Zentrum aus
belegen. Clare, die nette Dame, die über eine halbe Stunde für uns
herumtelefoniert, erzählt, dass ein ähnliches Chaos herrschte, als sich damals
60'000 Siebentagsadventisten in Sydney trafen. Wir haben dann Glück, dass es im
Old Sydney Holiday Inn noch ein einziges Zimmer frei hat, und zwar zum
Schnäppchenpreis von AU$ 369.- pro Nacht. Beim obengenannten Anlass seien die Preise bis
AU$
700.- gestiegen. So funktioniert die Marktwirtschaft: Angebot und Nachfrage...
Auf den ersten Blick (und vielleicht weil wir im alten Stadtteil wohnen) haben
wir das Gefühl, Sydney ist wie England, nur mit schönerem Wetter. Wir werden
aber bestimmt im Lauf der Woche eines besseren belehrt. Zum Beispiel als wir vom
"Kunden-Aufreisser" des "Amo Roma Restaurants" darauf
aufmerksam gemacht werden, dies sei das beste italienische Restaurant sei. Es
war tatsächlich sehr gut.
Mittwoch,
10. November 2004
Wir outen uns als Touristen und kaufen uns einen Tagespass für den Sydney Explorer,
das ist ein roter Bus, der alle wichtigen Sehenswürdigekeiten anfährt. Das
Gute ist, man kann jederzeit aussteigen, und nach 20 Minuten (oder 40 oder 60
Minuten später, je
nachdem, wie lange man verweilen will) den nächsten Bus nehmen. So
bekommen wir einen guten Überblick, was wir in den kommenden Tagen
näher anschauen wollen. Das Wetter verbessert sich in der zweiten Tageshälfte,
so dass wir sogar kurzärmlig herumlaufen konnten. Die Temparaturen tagsüber
sind sonst nur knapp 19 - 22 C.
Ein
paar Highlights (nebst Opera House und Harbour Bridge) sind Darling Harbour, der
Fischmarkt (je mehr Seafood man an einem Ort sieht, desto mehr denkt man daran,
Vegetarier zu werden) und der botanische Garten. Auch den Hauptbahnhof
besichtigen wir. Obwohl Sydney und Agglomeration 4 Millionen Einwohner hat, geht
er hier (wie auch auf der Strasse und bei den Sehenswürdigkeiten) ruhig und
freundlich zu und her, keine Hektik, kein Anpöbeln, kein Hupen, wirklich sehr
angenehm.
Donnerstag,
11. November 2004
Heute ist es bedeckt. Wir fahren mit der Fähre zum Taronga Zoo. Dort
erleben wir (für uns zumindest) eine Weltpremiere: ein Pfau macht das Rad! Und
das, ohne dass eine Pfauendame in der Nähe war. Vielleicht wollte er den
Touristendamen imponieren? Die Seelöwen waren lustig wie immer. Wir lernten,
dass sie verschiedener Herkunft sein können. Einer grunzt fürs Publikum. Der
Wärter findet, man könne ihn eindeutig am amerikanischen Akzent identfizieren,
er sei deshalb von der kalifornischen Küste! Der kleine Marvin ist erst 3 Jahre
alt und noch in der Vorschule. Er kann jedoch bereits demonstrieren, was man mit
leeren PET-Flaschen macht: in den Papierkorb schmeissen, nicht auf den Boden!
Die Bird Show ist auch sehr eindrücklich, besonders weil diese Adler und
anderen grossen Raubvögel knapp über unseren Köpfen einfliegen. Bei der
Spannweite gibt es grad Schatten! Sie zeigen uns, wie gut ihr Hörvermügen und
wie scharf ihre Augen sind, indem sie aus grosser Distanz direkt ihren
"Köder" anpeilen.
Gegen Abend wird es immer grauer, und knapp bevor wir im Kino ankommen, beginnt
es zu regnen, und dies wiederum nicht zu schüchtern. Bald sind wir zum Glück
im Trockenen und schauen uns die Premiere an von "Bridget Jones - the edge
of reason". Wie auch der erste Teil hat dieser gute Lacher und
überraschende Wendungen auf Lager. Leider sind viele der an sich guten Lieder
nicht so gute Cover Versionen.
Freitag,
12. November 2004
Der Regen hat alles weggewaschen, und wir erleben einen strahlend schönen
Tag. Nach dem Auschecken geniessen wir Pancakes im nahe gelegenen Cafe und
fahren dann zum neuen, nicht mehr ganz so teuren, aber wie sich herausstellt,
dafür viel
schöneren Hotel, Sofitel Wentworth, das leider erst jetzt freie Zimmer hat,
nachdem das Pflichtprogramm der McDonald's Konferenz zu Ende ist. Hin und wieder
konnte man übrigens Delegationen davon an touristischen Orten entdecken, wie
ein paar Deutsche beim Darling Harbour oder Kanadier im Zoo.
Aus 250m des Sydney Towers überblicken wir die ganze Stadt bis zu den Blue
Mountains (die Führerin ist es glaub gewohnt zu sagen "und dort hinten wären
eigentlich die Blue Mountains"). Sie macht uns auch auf interessante
Facts aufmerksam wie, in welchem Quartier Russel Crowe für Unsummen ein Haus
gekauft hat, oder dass es jedes Jahr einen Wettbewerb gibt, wer die 76
Stockwerke des Sydney Towers schneller heraufrennen kann. Der amtierende
Rekordhalter schafft das in etwas mehr als 6 Minuten und gewann dafür nebst der
Trophäe und dem Ruhm auch ein Flugticket nach New York, um dort das selbe
Wettrennen im Empire State Building zu machen. Auch macht sie die Ledigen drauf
aufmerksam, dass wenn sie mal in der St. Mary's Cathedral heiraten wollen, am
besten den Heiratsantrag beim 1. Rendez-vous machen und dann ein Datum
festsetzen, so lang sei die Warteliste! Da hatten wir mit dem Schloss Lenzburg
ja Glück und konnten uns erst noch ein bisschen kennen lernen... Mit dieser
Kathedrale ist noch eine andere lustige Geschichte verbunden: als die Australier
endlich die Bewillligung gaben, in Sydney eine katholische Kirche zu bauen, war
es scheinbar aus sicherheitstechnischen Gründen verboten, hohe Türme zu bauen.
Dieses wurde dann erst im Zuge der "Aufpeppaktion" der Stadt in
Vorbereitung auf Olympia 2000 vollbracht. Dafür wurden die neuen Kirchentürme
mit dem Helikopter eingeflogen.
Mit "Captain Cook Cruise" werden wir in allen Bays herumgefahren und
sehen die Stadteile mal vom Wasser aus. Auch hier hören wir allerlei
Geschichten über Aborigines sowie die britischen Gefangenen, die vor mehr als
200 Jahren einen wichtigen Teil zum Aufbau der Stadt Sydney beigetragen hatten.
Feines Abendessen bei Pianomusik und (Gas-) Kerzenlicht im 25. Stock des
Boulevard Hotels mit entsprechender Aussicht. Leider kommt es auf dem Foto nicht
so gut heraus.
Samstag,
13. November 2004
"Juhuu, wieder ein super-Wetter-Tag" jubelten wir beim Aufstehen. Bis
wir jedoch aus dem Hotel kamen, war der zuvor blaue Himmel komplett bedeckt und
grau, und es windete stark. Christians Dächlikappe wurde weggeweht und von drei
Autos und dem Bus überfahren... Wir sollten jedoch feststellen, dass sich der
blaue Himmel und die Sonne immer wieder zeigte. Der starke Wind jedoch
begleitete uns den ganzen Tag. Besonders eindrücklich war dies, als wir bis in
die Mitte der Harbour Bridge gingen, die sowieso schon etwas schwankt. Dies
störte die Kletterer jedoch nicht, die für teures Geld über den Bogen der
Brücke wandern. Im botanischen Garten beobachteten wir storchartige Vögel, die
sich unter lautem Geschrei und Schnäbelwetzen um die besten Brutplätze stritten.
Die Fledermäuse sind da ruhiger und hängen im wahrsten Sinne des Wortes zu hunderten an den Bäumen.
Wir wollten uns dann China Town anschauen, waren jedoch enttäuscht. Bis auf ein
paar Chinarestaurants ein paar mit chninesichen Schriftzeichen angeschriebenen
Geschäften gab es nichts zu sehen.
Wir gehen nochmals zum Darling Harbour (benannt nach einem Governor mit Namen
Ralph Darling - bis Ende der 80-er Jahre eine heruntergekommene Gegend, wurde
neu gestaltet und bietet heute IMAX-Kino, Kongresscenter, Messehallen, viele
Hotels, Restaurants, Cafes und sogar ein riesiges Kasino sowie das Aquarium und
Maritim Museum - letzte Saison hatte sich scheinbar eine Walmutter mit ihrem
Baby hierhin verirrt.) Wie schon ein paar Tage zuvor vermutet, gehen wir uns im
IMAX Kino "Ocean Wonderland" anschauen. Durch den Film führt eine
Wasserschildkröte, die uns die verschiedenen Fische und vor allem die Haie
vorstellt. Im Kinosaal haben sie die Klimaanlage knapp über dem Gefrierpunkt
eingestellt, und als wir nach draussen kommen, ist es leider nicht viel wärmer,
weil der bissige Wind immer noch bläst. So sitzen wir in der Regenjacke, resp.
im Pulli unter dem Wärmestrahler und essen Spaghetti, serviert von echten
Italienern in blauen T-Shirts, vivano le Azzurri.
Sonntag,
14. November 2004
Ein weiterer strahlender Tag, diesmal ohne starke Winde. Wir fahren mit ein paar
Asiaten zusammen in rund 3 Stunden nordwärts via Newcastle in die Nelson Bay.
Scheinbar treffen sich auf dieser Höhe der Südpazifik (warmes Wasser) und das
Tasmanische Meer (kaltes Wasser), und die Delfine scheinen das zu mögen und
tummeln sich dort. Ein Katamaran bringt uns in die Bucht hinaus, dann heisst es,
Geduld! Da, von weitem sieht man den einen oder anderen Delfin ganz kurz auf-
und wieder abtauchen. Manchmal kommen sie zu zweit, zu dritt oder eine ganze
Gruppe. Sie kommen nie so nah, wie wir gehofft hatten, aber immerhin kann man
sie auf den Fotos erkennen.
Dann bringt uns John, unser humorvoller Fahrer zum Strand, wo wir das Fahrzeug
wechseln und unsere Schuhe zurücklassen. Im Vierradantrieb suchen wir uns die
höchste Sanddüne, die wir finden können. Ca. 40m hoch ist die, die wir uns
aussuchen. Dort gibt uns Tim je ein Sandboard und zeigt, wie man sich
draufsetzt, und was man mit Händen und Füssen machen soll, und los geht's!
Für uns als Skifahrernation schon ein spezielles Gefühl!
Am Strand erklärt uns Tim auch, wie man Muscheln findet - dort wo es kleine
Hügel hat einfach graben und schon hat man eine lebendige Muschel in der Hand.
Wenn man sie wieder ins Wasser zurücklegt, graben sie sich sofort wieder im
nassen Sand ein.
Montag,
15. November 2004
Wieder müssen wir sehr früh aufstehen, und wieder ist der Himmel knallblau und
kein einziges Wölkchen in Sicht. Und endlich, endlich, endlich - auf unserer
heutigen Tour in die "Blue Mountains" ist ein Doppelpack Känguru
inbegriffen! Zuerst in einem Tierpark, wo sie zahm sind und den Touristen
buchstäblich aus der Hand fressen. Schade nur, dass diese Hände meist stören,
wenn man ein Foto machen will. Aber unser heutiger Führer, Col, bringt uns
nachher noch zu einer "Alp", von der er weiss, dass dort ein paar
Kängurus im Schatten liegen. Und das tun sie tatächlich. Wenn sie mitbekommen,
dass sich Menschen nähern, stehen sie jedoch rasch auf und machen sich bereit,
abzuhopsen. Und weg sind sie! Die Sprungkraft ist wirklich faszinierend.
Trotzdem gelingen ein paar Fotos dieser "Roos".
Das Mittagessen ist wieder einmal ein etwas mageres "Baffay"
(australische Aussprache für Buffet), aber immerhin sind die Sachen, die zur
Auswahl stehen, recht gut. Die Früchte, die es zum Dessert gibt, sind sogar sehr
gut.
Die anschliessende Fahrt ins Gebirge bringt uns auf knapp über 1'000 Meter, und
man spürt die Temparaturdifferenz. Im Winter (das ist dann also in Australien
im Juni/Juli) kann es auch mal ein paar Tage schneebedeckt sein da oben. Jetzt,
im Spätfrühling allerdings ist es trocken, und der 160 Meter hohe Wasserfall,
den wir von weitem sehen, hat nicht wirklich viel Wasser zum Fallen lassen. Die
Landschaft aber ist fantastisch und erinnert stark an den Grand Canyon in
Amerika, und so nennen sie es auch, "Grand Canyon of the Blue
Mountains". Der Führer erklärt uns diverse Pflanzen, unter anderem auch den
"Teatree" - aus dessen Blüten machten die ersten englischen Siedler
einen grässlichen Tee - heute aber gewinnt man daraus das bekannte Teebaum-Öl,
das so quasi gegen alle Beschwerden etwas nützt.
Zum Schluss der Tour machen wir noch einen kurzen Abstecher in das
Olympia-Gelände, wo ein imposantes Stadion und die anderen Sportstätten gebaut
wurden. Alles sieht topmodern und sehr gepflegt aus - etwas was in der Schweiz
kaum möglich wäre, man denke nur an das neue Fussballstadion in Zürich. Mit
einem Schiff geht es dann wieder zurück in die Stadt, wo wir im Sydney Cafe mit
toller Aussicht direkt auf die nun beleuchtete Harbour Bridge (der sehr nette
Kellner macht sogar noch ein Foto von uns und der Brücke) ein sehr feines
Seafood Dinner essen.
Dienstag,
16. November 2004
Unser letzter ganzer Tag in Sydney, wir haben nur noch das
"Schlechtwetterprogramm" offen, die Tour durch das Opernhaus
(eigentlich wollten wir ja Figaro's Hochzeit anschauen, aber leider läuft im
Moment nichts gescheites in der Oper) und ein Besuch im Aquarium. So lange es
immer so schön sonnig war, wollten wir uns diese beiden Aktivitäten aufsparen.
Und siehe da, heute Morgen sahen wir aus dem Hotelfenster Passanten auf der
Strasse mit Regenschirmen. Bis wir aber draussen waren, war es schon wieder
trocken.
Das Sydney Opera House sieht auf Fotos und von weitem schöner aus als in natura
aus der Nähe. Auch im Innern kommt irgendwie keine warme Atmosphäre auf -
alles ist aus Beton und ziemlich schlicht. Anders in den effektiven
Konzertsäälen. Diese durfte man aber leider nicht fotografieren. Die Decken,
Wände und Böden wie auch die Stühle bestehen je nachdem aus weichem oder
hartem Holz, so dass der Klang gleich ideal ist, ob Zuschauer den Saal füllen
oder die Plätze leer sind. Im grossen Saal übte grad Vladimir Ashkenazy mit
dem Sydney Symphony Orchestra für den heutigen Auftritt. Da wir jedoch gehört
haben, dass die "Interpretation von Jean Sibelius, Romantik aus dem 19.
Jahrhundert" wohl etwas schwermütig für uns sei, beschliessen wir, lieber
einmal im KKL ein Konzert zu hören, das uns von der Musik her tatsächlich
gefällt. Noch im Oktober wäre "lle nozze di figaro" gelaufen, das
hätte uns gefallen.
Dann gehen wir uns ein letztes Mal zum Darling Harbour und fahren mit der
Monorail Bahn um das ganze Areal, um dann beim Aquarium auszusteigen und dort zu
sehen, wie all die Fische und Krustentiere heissen, die wir jeweils auf der
Speisekarte wiederfinden... Besonders fazinierend ist die "Great Barrier
Reef" Ausstellung. Dort darf natürlich der Clownfisch Nemo nicht fehlen.
Noch vor einem Jahr unbekannt - heute ein mega Star!